Anno 1980 - 1990
Die Welt im Umbruch
1980 Starke Regenfälle bringen im Juni Hochwasser an Rhein und Mosel und es lässt nicht nach. Der Beller Markt wird abgesagt, weil alles unter Wasser stand. In 4 Wochen fallen 210 Liter auf den Quadratmeter. Heu- und Getreideernte fallen entsprechend schlecht aus. Äpfel und Zwetschgen gibt es in großen Mengen, Äste brechen unter der Last.
1980 Ab Mitte Oktober beginnen die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Auf der Hillerswies.
1980 Die Übergabe der Wasserversorgung an Rheinhöhen steht bevor. Eine Grundlage des Übergabevertrages sollte unser Wunsch nach Eigenregie über die Versorgung sein. Alle Eingaben und Anträge blieben jedoch erfolglos. Im Nachgang war es wohl besser so. Wir hätten alle Kosten zukünftig weiter tragen müssen, bei dem zum Teil maroden Leitungsnetz eine unkalkulierbare Größe.
So übernahm dies Rheinhöhen, wodurch deren Leistung über den erhöhten (mehr als doppelten) Wasserpreis bezahlt wird. Ein weiterer Wermutstropfen war das stark kalkhaltige Wasser.
1981 Ab April werden die Gräber auf dem Friedhof mit der Bagger ausgehoben. Handarbeit mit Hacke und Schaufel war nicht mehr zeitgemäß.
1982 Wiederum starker Schneefall im Januar mit der Folge des 4. Hochwassers in diesem Winter.
Unter der „Hoch Fils“ richtet das Wasser einen erheblichen Schaden an dem erst neu gebauten Waldweg an. Der Bau eines weiteren Bachbettes über 50m soll an der Hangseite für Entlastung sorgen.
1982 Sehr starker Regen am 21. und 22. Juli ließen den Kanal im Oberdorf überlaufen. Drei Keller mussten von unserer Feuerwehr ausgepumpt werden.
1982 Die Anlieger im Baugebiet Auf der Hillerswies erhalten eine Neuberechnung der Kosten und damit eine Reduzierung von DM 2,12 je qm.
1983 Am Ostersamstag startet die Friedensinitiative einen Friedensmarsch zum Beller Marktplatz. Aus allen Richtungen kamen über 500 Teilnehmer zusammen.
1983 Am Gemeindetag wird Willi Michel (Bouersch) für seine 30-jährige Tätigkeit als Wassermeister geehrt. Schon seit 1923 war das Amt in deren Familie, sein Vater Peter hatte es seit damals ausgeführt.
1983 Brückenbau der Feuerwehr unter Anleitung von Ortsvorsteher Kurt Knebel. So werden unsere Wanderwege besser erschlossen und attraktiver gemacht.
1983 Die ersten Waldschäden, wie zum Beispiel durch den sauren Regen, werden uns bewusst.
1984 Erste Vermessungen bei Hasselbach für die geplante Raketenstationierung beginnen und damit auch die Widerstände. Der Gemeinderat lehnt das Vorhaben ab, was aber verständlicherweise nichts einbrachte. Auf dem Friedensacker werden 96, für jede geplante Rakete ein Kreuz aufgestellt. Der Ostermarsch gegen die Stationierung brachte mehrere Tausend Teilnehmer auf die Straße. Kastellaun musste für den Verkehr gesperrt werden.
1984 Im Juli führt ein starkes Gewitter zu Blitzschäden. Allein bei Ernst Weckmüller kommen Elektrogeräte im Wert von DM 2.000 zu Schaden. Eine Woche lang ist im Dorf die Telefonverbindung gestört. Bei der Fehlersuche entdecken Arbeiter der RWE durch Grabungen einen Defekt des Erdkabels an der Wasserleitung.
1984 Am 20. Oktober bildet die Friedensbewegung nach einer Kundgebung auf dem Beller Markt eine Friedenskette bis nach Duisburg. Jedoch blieben auf freien Strecken noch größere Lücken.
1985 Wasserrohrbruch bei Ernst Weckmüller am 6. Januar. Handwerker von Rheinhöhen arbeitet 3 Tage bei starkem Frost.
1985 In Leideneck brennen an Ostermontag 3 Scheunen ab, unsere Feuerwehr war mit im Einsatz. Der Schaden von DM 300.000 wurde durch spielende Kinder verursacht.
1986 Der Gesangverein veranstaltet ein Heimat- und Sängerfest am 31. Mai und 1. Juni mit einer historischen Fotoausstellung auf dem Gemeindehaus. Bilder von 1895-1965 aus allen Lebensbereichen unseres Dorfes wurden gezeigt.
1986 Am 11. Oktober bringt die Friedensinitiative nach groben Schätzungen 100.000-180.000 Menschen auf die Beine. Die Demo verlief friedlich, das Fernsehen berichtete groß darüber.
1986 Weitere 3 Wohnrother Landwirte geben auf und verpachten ihr Feld.
1987 Ein sehr launiges Wetter verdirbt den Jahresanfang. Den ersten Schwalben Anfang April ist es zu kalt, sie ziehen wieder ab.
1987 Die Raketenstationierung kommt ins Wanken. Innerhalb 3 Jahren soll die Pydna wieder aufgelöst werden.
1987 Im August nimmt das Raiffeisenlager in Bell zum letzten Mal Getreide an.
1988 Am 21. Juli führt die ADAC Deutschland-Rallye auch über unsere Feldwege. Das Spektakel ließ sich vor allem unsere Jugend nicht entgehen. Ein Jahr später folgte ein weiteres Rennen. Dann gab es allerdings aus Naturschutzgründen Widerstand dagegen. Weitere Veranstaltungen wurden hier nicht mehr genehmigt.
1988 Die Wasserleitung von Krastel nach Wohnroth wird im Herbst verlegt. Damit sind wir an das Netz der Rheinhöhen angeschlossen.
1988 Im September veranstalten wir unser erstes Eckfest am Stierstall. Ein vielseitiges Programm vor allem für unsere Kinder wird gerne angenommen. Geschicklichkeitsspiele mit Ball oder Fahrrad lassen keine Langeweile aufkommen. Als Spezialität der Küche rollen fleißige Hände unzählige „gefillte Klees“. Der Reinerlös von über DM 11.000, inclusive einer Spende vom Gesangverein, wurde zugunsten der Elterninitiative krebskranker Kinder in Koblenz gespendet.
1989 Der Sängervereinigung Krastel-Wohnroth feiert im Juni sein 25-jähriges Jubiläum mit vielen Gästen aus Nah und Fern.