Anno 1825 - 1850
Not in der kleinen Eiszeit
1826 wird ein Haus für den 27. Wohnrother Bürger Nicolaus Knebel in Kappel geholt und aufgeschlagen. Ein Jahr später wird es wieder abgebaut, weil er im Juni 1927 mit seiner Frau Anna Katharina geb. Werner und den 4 Kindern Peter, Maria Elisabeth und Anna Maria nach Brasilien auswanderte.
Die Art des damaligen Hausbaus in Fachwerkkonstruktion war allgemein üblich. Immer wieder lesen wir von Abschlagungen und Wiederaufbauten in anderen Dörfern, so auch in Wohnroth. Mit dem Rohstoff Eiche wurde sorgsam umgegangen, Wiederverwendung war schon aus Kostengründen notwendig.
1826 Philipp Junker baut als 28. Bürger ein Haus aus Hundheim auf. Es ist uns später als das Haus Prinze bekannt.
1827 Ein Herbstmanöver bringt 117 Soldaten und 20 Offiziere ins Dorf. Pro Mann werden 3 Silbergroschen und 6 Pfennige bezahlt.
1828 Bei manchen Bauern ist der Kartoffelanbau immer noch so nicht beliebt. Nun aber verlangt die Kirche die Kartoffeln als Abgabe, schon wird sie vermehrt angebaut.
1828 Das neue Hirtenhaus wird im April gebaut, das alte im Mai abgerissen. Ein Haus Kiherz stand zwischen Vorewernersch und Philippse auf dem jetzigen Weg. Kiherz versteht sich als Hausname für den Bewohner eines Kuhhirten. Dieser Neubau könnte damit gemeint sein.
1832 wird das Dorf durch einen Geomater aufgenommen und in Klassen aufgeteilt.
Um 1835 fand man vor dem alten Rathaus drei Messingkessel mit eisernen Rändern mit roter Asche gefüllt. Näheres, wie auch beim Fund von 1860, ist nicht bekannt.
1836 Der Schulvorstand der Pfarrei Bell fordert für den Unterricht auf die Zeit vom 1. Oktober - 30. Juni festzusetzen. "Es sei allgemein bekannt, dass in den Monaten Juli - September der Landmann die meiste Arbeit habe, wozu er seiner Kinder bedürfe. Würde aber in diesen Monaten Schule gehalten, würde die meisten Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken."
1837 Starke Schneefälle bis "4 Schuh hoch" belasten die Region, es kam niemand aus dem Ort raus.
1839 wird die Dorfstraße aufgebrochen und neu mit Steinen beschüttet. Jeder Bürger hatte an seinem Besitz zu messende Menge an klein geklopften Wacken zu liefern.
1842 brach der Winter früh ein, die Mühlen froren zu. Die Folgejahre sind weiterhin mühsam, Wetterkapriolen verderben die Ernten.
Weitere Jahre mit viel Schnee in langen Wintern zum Teil bis Mitte Mai folgen, wieder mit schlimmen Folgen für die Ernten.
1842 Der "Alte Weg" Richtung Schliecht wird gewackt, den Namen für den Weg gab es also schon damals.
1846 Am 29. Juli erschüttert ein Erdbeben unsere Region. Jeder glaubte sein Haus würde einstürzen.
1846 wandern Bürger aus Völkenroth, Krastel und Leideneck nach Brasilien aus.
1946 Ein heißer und trockener Sommer brachte eine schlechte Ernte, besonders das Korn litt heftig. Um die Hungersnot zu lindern, kaufte die Bürgermeisterei Getreide hinzu. Zu allem Übel führten die Bäche kaum Wasser, es konnte in den Mühlen nicht gemahlen werden. Es blieb nur die Handdrehmühle zum Schroten. Auch Kartoffeln und Gemüse war durch die Trockenheit knapp.
1847 wird der Oberdorfer Backofen von der Firma Raab aus Bell in der Eifel restauriert.
1848 bringt wieder nur eine schwache Haferernte, die Kartoffeln kamen verschmutzt in den Keller und viele faulten. Obst gab es allerdings in sehr großen Mengen.