Anno 1875 - 1900
Die gute alte Zeit ...
1875 werden Mark und Pfennig statt Taler und Silbergroschen eingeführt.
1879 Im Soonwald wird der letzte Wolf erlegt. In nur 4 Jahren von 1815-1819 wurden in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier über 500 Tiere geschossen.
1880 Ein Diphterie-Epidemie belastet die Menschen im Hunsrück. Allein in der Bürgermeisterei Kastellaun sterben innerhalb 17 Monaten 150 Menschen, davon 82 Kinder.
1881 Die Schulkinder waren für die Bauern in der Erntezeit immer eine wichtige Hilfe. Sollten dafür keine Ferien gewährt sein, so blieb so mancher vom Unterricht fern. Für diese Jahr waren deshalb 6 Tage Heuferien, 12 Tage Getreideferien und 24 Tage Herbstferien festgelegt.
1882 Starke Nässe lassen die Kartoffeln im "Wasser ersaufen". Das Getreide wächst aus, noch im Spätherbst stehen Kornkasten mit grünen Hauben im Regen.
1883 Am 15. Juni war Grundsteinlegung zum neuen Schulhaus, die Kosten lagen bei 8400 Mark.
1883 wird im Katzenloch wieder mit Schieferbrechen begonnen (Schnäirersch Layebruch). Im Bucher Stollen unterm Uhlichkopp arbeiten bis 1920 auch 3-4 Wohnrother.
1883 Das Unterdorf hat sich in den letzten Jahren um fünf Häuser in Richtung Bell vergrößert, darunter auch das neue Schulhaus.
1884 Am 19. Mai hat sich der Ackerer Johann Friedrich Wendling auf dem Speicher seines Hauses erhängt.
1885 wurden im Herbst auf der Heide zwischen Birken- und Heidhof die Weiden umgepflügt. Dabei fanden die Wohnrother Bauern einen Spatentisch tief alte Fundamente von 15 x 12 Meter Größe. Nach einer Überlieferung sollte dort vor langer Zeit eine Kirche gebaut werden, jedoch fuhren Beller Bauern die dort gelagerten Steine bei Nacht und Nebel nach Bell, wo dort dann die Kirche errichtet wurde. Dieses Flurstück auf der Heide wird heute noch Kirchplatz genannt.
1888 war Pflanzung der Dreikaisereiche am jetzigen Platz vom Alten Denkmal. In diesem Jahr regierten drei deutsche Kaiser: Wilhelm I. 1871-1888, im folgte Friedrich III., er starb nach nur 99 Tagen Regentschaft an Kehlkopfkrebs. Danach regierte Wilhelm II. von 1888-1919.
Absterbende Äste wurden 1969 zum Risiko, das Fällen war notwendig geworden.
1892–1893 waren besondere Dürrejahre, die Brunnen versiegten. Es gab Futtermangel, Notschlachtungen waren die Folge.
1893 wird ein Brandweiher im Oberdorf gebaut um Vorsorge zu treffen, u.a. weil im Jahr davor wegen Wassermangel ein Brand nicht gelöscht werden konnte.
1894 Am 17. Februar entstand im Haus des Adam Gauch ein Feuer, das bald durch die Dorfbewohner gelöscht wurde. Eine Kiste mit Leinen sowie die meisten Kleidungsstücke, die nicht versichert waren sind verbrannt. Das Feuer entstand unzweifelhaft durch eine Petroleumlampe, die neben dem Sarg seiner Ehefrau stand.
1895 Zum 80. Geburtstag am 1. April von Reichskanzler Otto von Bismarck wird an der Brechkaul eine Eiche gepflanzt. Diese Bismarckeiche musste 2003 wegen Fäulnis gefällt werden.
Der 25. Sedanstag, sowie der 25. Tag der Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreiches wurden am 2. September besonders festlich begangen.
1899 In der Gaststätte Leonhard wird das scheidende Jahrhundert mit einer "erhebenden Feier" der Gemeinde verabschiedet.