Anno 1700 - 1800
Was der Bauer nicht kennt...
1734 – 1738 Die Heimat kommt nicht zur Ruhe. Selbst der Polnische Erbfolgekrieg erreicht den Hunsrück und bringt Leid und Zerstörung von Trier bis Mainz.
1740 – 1760 Die Kartoffeln werden nach und nach angebaut und entwickeln sich zum wichtigen Nahrungsmittel. Anfänglich waren unsere Bauern sehr zurückhaltend: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, aber Hungersnöte konnten dadurch endlich gemildert werden.
Die Kartoffeln ähnelten einer Birne und wurden auch als Grundbirnen (Birnen, die im Grund wachsen) bezeichnet, daher unsere Ableitung in Grumbeere.
1760 Wohnroth hat 16 Außenbürger und 1 Haus mit Pflegeleuten. Erstere hatten für Türme, Mauern und Pflaster in Kastellaun zu sorgen, waren aber unfrei. Die Pflegeleute waren Frondienst pflichtig und mussten Arbeiten auf den Feldern der Herrschaft verrichten. Wer in die Stadt zog wurde frei, doch er musste seine Freiheit erkaufen.
1765 In einem alten ledergebundenen Buch mit vergilbten Blättern (Vorsteherbuch) finden wir die ersten Eintragungen unserer Bürgenmeister, deren älteste lautet: "Dass die Gemeinde Wohnroth ihr jährliche Pacht auf einen bestimmten Tag zu liefern fest gesetzt hat, als nämlich den Tag nach dam alten Martinstag oder dem 23. November. So geschehen im Jahre Christo 1765. gez. Johan Friedrich Booß Bürgermeister"
Auf einer anderen Seite heißt es: "Pachtbuch über 14 Malter Haber (Hafer), welche jährlich an GnädigsteHerrschaft geliefert wird. Wohnroth den 20. Abril (damalige Schreibweise) MDCCLXXIX" (=1779)
1789 Beginn der französichen Revolution mit der Erstürmung der Bastille.
1793 fällt das Land links des Rheines an Frankreich. Im September wird der Frondienst, sowie der Zehnte als Steuer aufgehoben. Aber die Franzosen waren sehr erfinderich mit Abgaben: Grund, - Personal,- und Mobiliarsteuer wurden eingeführt. Selbst eine Steuer auf Fenster (abhängig von der Größe) und Türen schröpften die Menschen. In der Folge wurden nur noch kleine oder keine Fenster eingebaut.
In dieser Zeit arbeiteten viele Wohnrother als Schieferbrecher in den umliegenden Schiefergruben.
1794 Bis zu der Besetzung des Rheinlandes von Basel bis Wesel durch die Franzosen gehörte unsere Gemeinde zum Herzogtum von Zweibrücken. Das ganze Feld um unseren Ort vom Katzenloch bis zum jetzigen Hochbehälter, von der Schule bis zur Straße nach Krastel und die Wiesen unterm Ort war bisher dessen Eigentum. Der größte Teil des Feldes kaufte nun Peter Werner aus Vorewernersch.
1794 Aus diesem Jahr liegt uns eine Liste über die 14 Bürger des Dorfes vor. Sie gibt uns weitere Aufschlüsse über die Entstehung der Hausnamen.