Der Herbst brachte noch einige schöne warme Tage. Es soll aber der wärmste Herbst seit der Wetteraufzeichnungen gewesen sein, der Klimawandel lässt grüßen. Ein diesiger ungemütlicher November folgte und vor 3 Tagen fielen die ersten Schneeflocken. Gestern am Montag ging auf vielen Straßen gar nicht mehr. Letzte Nacht war dann mit einem Schlag wieder alles vorbei. Regenschauer und höhere Temperaturen ließen nur noch wenige weiße Flecken übrig. In Süddeutschland, insbesondere Bayern, war zeitweise der Flug- und Bahnverkehr lahmgelegt. Die nächsten Tage folgt bei uns nur noch Schmuddelwetter. Weiße Weihnachten würde uns wieder gut gefallen.
Beim kurzen Rückblick in unsere Geschichte zeigten sich die Winter oft von einer ganz anderen Seite:
1982 Wiederum starker Schneefall im Januar mit der Folge des 4. Hochwassers in diesem Winter. Unter der „Hoch Fils“ richtet das Wasser einen erheblichen Schaden an dem erst neu gebauten Waldweg an. Der Bau eines weiteren Bachbettes über 50m soll an der Hangseite für Entlastung sorgen.
1979 Der Januar ist stürmisch mit Schneeverwehungen bis -18°. Streusalz bleibt ohne Wirkung, weil zu kalt. In der Hä muss eine Schneefräse eingesetzt werden. Am 12. Januar ging ein schwerer Schaufellader dem Schnee zu Leibe. Der 20. bringt Regen mit Glatteis, die Schulen schließen früher. Zwei Tage später wieder Glatteis, am 27. wieder Schneefall, Streusalz wird knapp. Nun wird Split gestreut, Schnee liegt bis 25cm. Zwei weitere Glätttage folgen im Februar.
1978 Anfang Februar fällt viel Schnee, die Schneepflüge kommen kaum nach.
1978 Am 31. Dezember fällt das Thermometer innerhalb von 12 Stunden um 12°. Starker Schneefall setzte ein.
1978 Ende November, Anfang Dezember wird es sehr kalt. Am 8. Dezember morgens beginnt es zu regnen, es bildete sich Glatteis bis 1cm Dicke. Der gesamte Verkehr stand still.
1970 Starker Sturm am 8. Januar türmt den zuvor gefallenen Schnee zu meterhohen Verwehungen auf. Der Verkehr bricht zusammen. Der Hunsrück wird zum Notstandsgebiet erklärt. Die Bundeswehr erhält Katastrophenalarm. Auf freier Strecke blieben Autos stecken und wurden zugeweht. Die Insassen wurden, nach ihrer Misere befreit, mit Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht. Schneepflüge blieben stecken, Panzer mit Räumschilden wurden eingesetzt. Erst am 10. gegen Abend war die Straße nach Bell frei gefräst.
1960-er An diese Jahre erinnern sich insbesondere die Kinder, denn die Dorfstraße war noch nicht geräumt oder gestreut. Mit Schlitten, besonders gern mit dem Erdrutscher, ging es vom Alten Denkmal die Straße runter, unten am Känel vorbei bis zum Beller Bach. Lehrer Woldt wollte bei gutem Wetter den Spaß der Schüler nicht verderben und verlängerte die Pause einfach mal um die nächste Stunde.
1953 Im Februar kam starker Schneefall, die Straßen nach Bell und Krastel mussten freigeschaufelt werden. Aus jedem Haus wurde eine Person dazu verpflichtet.1
1941 erlebten wir einen war ein strengen Winter, für die Soldaten wurden warme Kleidung gesammelt.
1936 Mitte April hatten wir viel Schaden im Wald durch starken Schneefall. Monatelang waren Holzfäller damit beschäftigt. Blühende Rapsfelder sahen aus als ob eine Walze drüber gefahren wäre.
1928 war ein sehr harter Winter mit Temperaturen bis -25°. Wasserleitungen froren zu oder platzten, der Boden war bis ein Meter Tiefe gefroren. Die Milch musste zwei Monate lang mit Schlitten übers Feld nach Völkenroth zur Molkerei gebracht werden.
1916 war ein sehr kalter Winter bis Minus 24 Grad, Tauwetter setzte erst Ende April ein.
1842 brach der Winter früh ein, die Mühlen froren zu. Die Folgejahre sind weiterhin mühsam, Wetterkapriolen verderben die Ernten.
Weitere Jahre mit viel Schnee in langen Wintern zum Teil bis Mitte Mai folgen, wieder mit schlimmen Folgen für die Ernten.