Der ewige Kampf mit der Naturgewalt
Das Feuer - mehr Nutzen oder Gefahr?
Seit jeher ist es nötig sich gegen Feuer zu schützen. War man früher gegen einen Blitzeinschlag machtlos, der Umgang mit offenem Feuer aber, sei es am Herd, mit Kerze und oder Petroleumlicht, erforderte deshalb eine gewisse Vorsicht. Zu leicht entstand ein Brand, der sich bei den damaligen überwiegend aus Holzfachwerk bestehenden Gebäuden verheerend auswirkte. Scheune und Stallungen betraf das besonders durch die Menge an gelagertem Heu und Stroh. Eine erfolgereiche Brandbekämpfung war aber nur möglich, wenn innerhalb kurzer Zeit genug Helfer und vor allem ausreichend Wasser in der Nähe vorhanden war. Das Löschwasser wurde in Ledereimern in einer Menschenkette weitergereicht, eine andere Kette gab die leeren Eimer zurück. Über Holzleitern versuchte man Wasser von oben auf das Feuer zu schütten. Hatte sich das Brand aber schon weiter ausgebreitet, war jeder Löschversuch vergeblich.
So wurde zunächst versucht möglichst viel aus den Gebäuden zu retten. Die Schränke waren so gebaut, dass man diese schnellstens abbauen konnte. Kleiderschränke hielten nur mit Keilen zusammen. Die Bewohner hatten kaum etwas wertvolleres im Haus als Bett-, Tischwäsche und Leinen. Deshalb waren diese in dreiteiligen gestapelten Brandschränken untergebracht. Mit Griffen rechts und links an den Schrankteilen versehen konnten diese samt Inhalt einzeln weggetragen werden.
Eine Notiz in unserer Chronik von März 1819 erwähnt die Aufnahme der Gehöfte in die Brandkasse. Der preußische Einfluss machte sich bemerkbar. Nach dem Rathausbau 1822 fand in den späten Jahren danach auch eine handbetriebene Feuerspritze ihren Platz im Erdgeschoss. 1883 berichtet die Chronik, dass es seit 1800 im Dorf nicht mehr gebrannt hat.
Im Herbst 1894 wird ein Brandweiher im Oberdorf (zwischen Stääs und Andrese) angelegt, um mit Löschwasser versorgt zu sein. Wasserleitungen mit Hydranten kamen erst 20 Jahre später. Im gleichen Jahr wird aufgrund der Dürre auch von vielen Waldbränden berichtet. Feuerwehren im heutigen Sinne gab es nicht, im Brandfalle war jeder da und half.
1934 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Wohnroth, so wie wir sie heute kennen.
1944 traf eine Fliegerbombe die Scheune von Otto Lahm (Bohnperesch), sie ging in Flammen auf. Fuhrwerke von Flüchtlingen, die kurz vorher erst eintrafen, verbrannten mit. Bei einem Sommergewitter 1951 geht die Scheune von Martha Schug (Schuche) in Brand. Das Vieh wurde gerettet. Die Feuerwehr verhinderte das Übergreifen der Flammen auf das daneben stehende Wohnhaus. 1968 bestand im Heustock vom Walter Lahm (Bohnperesch) die Gefahr durch Selbstentzündung. Nur der beherzte Einsatz von Feuerwehr und Nachbarn verhinderte eine Explosion. Vielen Aktiven aus Wohnroth wird auch noch der Einsatz beim Brand von Scheune und Stallungen bei Günter Heiles in Krastel im August 1971 in Erinnerung sein. Ebenso der Wohnhausbrand in Krastel, bei dem Tote zu beklagen waren, sowie ein Waldbrand im Herbst 1990 gegenüber vom Uhlichkopp auf der Mastershausener Seite. Die Feuerwehr wählt für eine bestimmte Zeit seinen Wehrführer, folgende waren seit Gründung aktiv:
- Offizielle Gründung 1934
- Wehrführer unbekannt 1934 - 1939
- Albert Franz 1939 - ?
- Wilhelm Michel (Bouersch) ? - 1956
- Wilhelm Leonhard (Louxe) 1956 - ?
- Wilhelm Michel (Perersch) ? - 1969
- Artur Mähringer-Kunz 1969 - 1989
- Volker Löwenbrück 1989 - 1998
- Michael Christ 1998 - 2000
- Ralf Dillig 2000 - 2005
- Thomas Michel 2005 - 2022
- Armin Musanovic 2022 - 2024
- Joel Späth 2024 -
Auch allen ehemaligen Feuerwehrleuten der Anfangsjahre werden wir ein ehrendes Andenken bewahren.